Quali zur WM 2014: FIFA verkauft Termine

Nils 13. September 2012

Der spanische Fußballverband ist verärgert. Die FIFA verweigerte Spanien ein Freilos für die Fußball WM 2014 in Brasilien, so dass sich nun auch der Titelverteidiger durch die Qualifikation quälen muss. Ein Novum.

WM ohne Titelverteidiger Spanien?

Nun geht in Spanien die Angst um, die Teilnahme in Brasilien zu verpassen, da zu allem Überfluss mit Frankreich ein starker Gruppengegner zugelost worden ist und sich nur der Gruppenerste direkt qualifiziert. Frankreich gewann seine ersten beiden Spiele locker, Spanien konnte erst nach 86-minütiger Belagerung des georgischen Strafraums das erlösende 1:0 erzielen und damit 3 Punkte im ersten Spiel einfahren.

“Spanien kauft sich den Süden”

In Spanien fürchtet man aber offenbar nicht nur Frankreich, sondern auch die kalten Winter in Finnland, Weißrussland und Georgien. Diese drei Länder komplettieren die Gruppe I mit Spanien und Frankreich. Ob nun die FIFA ein schlechtes Gewissen hatte? Jedenfalls berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer heutigen Printausgabe (Oliver Meiler, “Spanien kauft sich den Süden”, S. 47) durchaus Erstaunliches:

“Die Sorge, nicht nach Brasilien fahren zu dürfen, ist so groß, dass sich der Fußballverband bei den Gruppengegner aus dem kalten Osten und Norden nach der Auslosung eine klimatisch günstigere Agenda zusammenkaufte: Die Auswärtsspiele gegen Weißrussland, Finnland und Georgien wurden extra nicht im Winter angesetzt – also nicht auf frostige, womöglich verschneite Plätze, die den Kurzpasskünstlern aus dem Süden nicht so behagen. Sondern im Spätsommer. Die Spanier bezahlten Geld dafür. Wie viel es war, erfuhr die Öffentlichkeit nicht.

Eine Wettbewerbsverzerrung lässt sich hier wohl kaum wegdiskutieren – von Korruption fange ich garnicht erst an. Die gute alte FIFA eben (siehe auch: Kritik an Blatter: Wenn der Franz mit dem Sepp jodelt).