Interview mit “DJ Opa” zur Stadionmusik bei Fortuna Düsseldorf (Teil 2)

Nils 27. Oktober 2016

Im ersten Teil unseres Gesprächs mit DJ Opa ging es um die Frage, warum Fortuna Düsseldorf eine seltene Ausnahme für gute Stadionmusik ist. Hier der zweite Teil:

Reagierst du in der Halbzeit oder nach Abpfiff auch spontan auf den Spielverlauf?

DJ Opa: Eigentlich immer, wobei ich schon auf die Nerven unserer Fans Rücksicht nehme. Nach einer Heimklatsche etwas Witziges aufzulegen, kann manchmal großartig entspannend sein, manchmal kann man auch daneben liegen. Aber es gab auch schon mal nach einer sehr, sehr schlechten Leistung „An Tagen wie dieser“ zu hören. Oder bei Rauch „Smoke on the water“ oder „We didn´t start the fire“. Als Fortuna-Fan kann man das Leben oft nur mit schwarzem Humor ertragen…

Immer mal wieder gibt es mediale Aufregung, wenn du Songs provokant auf den jeweiligen Gegner abstimmst (z.B. die Champions-League-Hymne gegen frisch ausgeschiedene Dortmunder oder “Ich find dich Scheiße” von Tic Tac Toe gegen RB Leipzig). Gab es deswegen schon einmal richtig Ärger oder kritische Worte, auch von Seiten Vereinsführung oder der DFL?

Von der DFL gab es mal einen Anruf, wo ich gefragt wurde, ob so etwas nötig sei. Ich habe mit „Ja“ geantwortet, damit war das Thema durch. Ich finde nicht, dass ich jemanden wirklich beleidige. Und wenn Red Bull Leipzig und Ralf Rangnick nicht immer so albern empfindlich reagieren würden, wäre das auch gar kein Thema. Kein anderer Verein hat sich bisher beschwert. Selbst der FC Köln nicht, als ich „Cocaine“ von Dillinger aufgelegt habe. Trainer war damals Daum. Man foppt den Gegner ein bisschen, das gehört doch dazu. Vom Verein gab es eigentlich nie böse Worte. Da kann ich wirklich nichts Schlechtes sagen.

In Freiburg und bei St. Pauli wird zu Beginn immer eher kuschelig die Hymne des Gegners gespielt. Was hältst du davon?

Kann man machen, muss man aber nicht. St. Pauli begrüße ich auch, aber nur weil die glorreichen Phantastix die Hymne eingespielt haben und ich viele Leute bei St. Pauli kenne. Aber auch die bekommen natürlich danach ihr Fett weg. Ich sehe das so: Jeder Mensch und jeder Verein hat das Recht, von uns musikalisch auf eigene Art und Weise begrüßt zu werden.

DJ Opa mit  Techniker, best help und Kumpel Carsten Johns, der bei jedem Spiel dabei ist

DJ Opa mit Techniker, best help und Kumpel Carsten Johns, der bei jedem Spiel dabei ist

Zum Abschluss: Was ist dein persönlicher Lieblingssong bei Heimspielen der Fortuna?

Kann ich so wirklich nicht sagen. Mal ist es „Für immer nur bei dir“ von Stunde X, mal „Fortuna“ von Der neue Westen, mal Family Five. Was Bands und Songs angeht, ist Fortuna sicherlich erste Liga. Mich wundert es auch, dass der Verein noch nie einen eigenen Sampler heraus gebracht hat. Aber ich glaube, dass muss dann wohl ich in die Hand nehmen.

Viel Erfolg damit, weiterhin eine gute Saison und herzlichen Dank für das Interview!