Ein schwarzer Tag für den Fußball – Drei Tage nach dem FIFA-Kongress

Tim 1. Juni 2015
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Eine ereignisreiche Woche liegt hinter der FIFA. Verhaftungen von Top-Funktionären auf Initiative der USA und Razzia durch die Schweizer Staatsanwaltschaft einerseits. Die Krönung des Sonnenkönigs Sepp Blatter zur fünften Amtszeit auf dem FIFA-Kongress in Zürich andererseits. Die Gefühlswelt des neutralen Beobachters lag irgendwo zwischen Hoffnung, dass die Aktionen der staatlichen Exekutive endlich dem mafiösen Treiben beim Weltfußballverband ein Ende bereiten könnten, und Entsetzen über die Dreistheit und Dickfälligkeit, mit der sich Sepp Blatter und seine Schergen über die Geschehnisse hinwegsetzten und die Wiederwahl Blatters gnadenlos durchpeitschten.

Das Entsetzen überwiegt die Hoffnung

Mit ein paar Tagen Abstand hat sich die Gefühlswelt etwas verschoben in Richtung des Entsetzens. Denn schon wieder scheint Blatter das Heft in der Hand zu behalten und die Dinge zu seinen Gunsten auszulegen. Der korrupte Funktionär wittert eine Verschwörung der Justiz, der UEFA und wem sonst noch immer gegen ihn, den “Heilsbringer” der Fußballwelt. Statt Demut und Einsichtigkeit zu zeigen, bellt er bereits wieder und keift, er werde seine Feinde in die Schranken weisen.

Was dem Betrachter bleibt, ist Wut, Fassungslosigkeit und Ernüchterung. Sowie die Gewissheit, dass der Tag der Wiederwahl Blatters durch die Mehrheit der FIFA-Delegierten ein tiefschwarzer Tag für den Fußball war. Das Spiel, das Millionen von Menschen so lieben und das die FIFA unter der Herrschaft Blatters zu Grunde zu richten droht. Klammern wir uns an das Fünkchen Hoffnung, dass es nicht bei den aktuellen Verhaftungen bleibt, sondern dass es der Justiz bei ihren weiteren Ermittlungen gelingt, die allgegenwärtigen Korruptionsvorwürfe zu belegen. Und zwar nicht nur für Vasallen Blatters, sondern auch für den Sonnenkönig selbst.

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