Die Mannschaft – ein Film wie ein Hochglanz-Prospekt

Thomas 4. Januar 2015
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In diesen Tagen zeigte die ARD den Film „Die Mannschaft“ zwei Mal im Free-TV. Wer sich auf eine spannende Fußball-Dokumentation gefreut hat, erlebt eine Enttäuschung: 90 Minuten lang werden Bilder aneinander gereiht, wie in einem Hochglanz-Prospekt eines edlen Automobilherstellers. Dem Film fehlt die künstlerische Facette, es fehlt aber auch der Mut, kritische oder widersprüchliche Aspekte über die Weltmeister-Mannschaft zu zeigen. Stattdessen ist die Dokumentation so aalglatt wie ein Shampoo-Werbespots mit Oliver Bierhoff. Dieser Vergleich ist gar nicht so abwegig, sind doch DFB und FIFA die Auftraggeber des Films. Das Kino-Publikum fand auf jeden Fall wenig Gefallen am “Propaganda-Film” „PR-Film“ über die Fußballweltmeister. Seit dem Kinostart am 13. November sind laut Branchendienst „Blickpunkt Film” lediglich 900 Tausend bezahlte Eintritte verbucht worden. Zum Vergleich: Diesen Wert übertraf vor acht Jahren der Film „Deutschland. Ein Sommermärchen“ bereits in der Startwoche. Es ist höchste Vorsicht geboten bei Vergleichen von Chart-Zahlen (Wetter, Konkurrenz, evtl. unterschiedliche Erhebung). Das Verdikt ist jedoch so eindeutig, dass es darauf nicht mehr ankommt (siehe Abbildung).

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Die erste Ausstrahlung des Films im Free-TV vom Freitag sorgte dagegen bei der ARD für gute Quoten: Gemäss DWDL.de sahen fast 7.5 Millionen Menschen „Die Mannschaft“, dies entspricht einem Marktanteil von über 21 Prozent. Während der Ausstrahlung wurde der Film „Die Mannschaft“ auf den Social Media Plattformen intensiv diskutiert und fand mehr kritische als positive Stimmen. Hier ein Auszug einiger Tweets:
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