Bravo Boateng. Kevin-Prince vs. Rassisten

Flo 4. Januar 2013

Man (und mit man meine ich auch durchaus mich) kann Kevin-Prince Boateng für einen tumben Treter halten. Aber selbst wenn das stimmen würde, ändert das nichts daran, dass der WM-Verhinderer des Capitano gestern ein Signal gegen Rassisten gesetzt hat, das im Profifußball so bislang wohl einmalig ist. Nachdem er und andere farbige Spieler des AC Milan beim Freundschaftsspiel gegen den Viertligisten Aurora Pro Patria (ein Schelm, der bei diesem Vereinsnamen Böses denkt) schon vor Anpfiff rassistisch beleidigt wurden und sich dieses unsägliche Treiben auch noch während des Spiels fortsetzte, sorgte KPB in der 26. Minute durch Wegdreschen des Balls, eindeutige Gesten und das Verlassen des Platzes dafür, dass das Spiel abgebrochen wurde. Wie es den Anschein hat, unter zustimmendem Beifall des restlichen Publikums. Das kann man dann auch schon als hoffnungsvolles Zeichen werten, dass es vielleicht irgendwann mal soweit ist, dass nicht die direkt Betroffenen diejenigen sind, die reagieren, sondern die Mit- und Gegenspieler, Schiedsrichter, Trainer, Funktionäre. Aber bis dahin hofft man weiterhin auf den konsequenten Mut eines Kevin-Prince Boateng.