An einem EM-Turnier war er noch nie. Und mit Sicherheit wird er dies auch nicht mehr erleben. Die Rede ist nicht von Erling Braut Håland, sondern von Roy Chipolina. Der 41-jährige Fußball-Amateur verdient seinen Lebensunterhalt als Zollbeamter. In der druckfrischen Ausgabe des Tschutti Heftlis zur Euro 2024 erscheint das künstlerische Porträt des Spielers aus Gibraltar an prominenter Stelle: Es ist der Sticker mit (Rücken-)Nummer 5. Erstellt hat die Illustration der deutsche Künstler Peter Pichler.

Gibraltar ganz vorne? Ja, denn das neue Sammelalbum stellt die Kleinsten des grossen Fussball-Sports auf den Seiten 2 und 3 vor: Lichtenstein, San Marino, Andorra und eben Gibraltar. 0:14 verlor die Mannschaft mit Roy Chipolina im vergangenen November gegen Frankreich. Es ist die höchste Niederlage, die es in einem EM-Ausscheidungsspiel je gab. Eine Qualifikation für eine Endrunde liegt für Gibraltar so weit entfernt wie der Mond.

Das Tschutti Heftli gibt es seit 2008 und vereint die Welt des Fussballs mit Kunst. Mit dem alternativen Sammelheft zur EM 2024 erscheint bereits die neunte Ausgabe. Auflage des Heftes: 5’000 Exemplare. Gedruckt wurden rund drei Millionen Sticker, vertrieben werden sie vor allem in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. Für enttäuschte Panini-Fans ist das Tschutti Heftli eine willkommene Alternative: Der neue offizielle Uefa-Partner für Sammelhefte, Topps aus dem USA, überzeugt mit seinem Produkt nicht: zu teuer und ohne die prominenten Köpfe wie Kylian Mbappé, Manuel Neuer oder Florian Wirtz.

Ganz anders das Tschutti Heftli: Hier findet man sie alle! Und dazu noch unbekannte Köpfe wie Roy Chipolina oder die Strassenfußball-Nationalmannschaft der Schweiz. Tschutti Heftli versteht Fußball als kulturelle Bewegung. Als spielerischen Wettbewerb, der weltweit verstanden und gemocht wird, und der Menschen dazu bringt, sich künstlerisch auszudrücken.