FC Thayngen: Ein Eigentor, das im Kopf bleiben wird

Thomas 2. Juni 2016

Thurgau heisst die Schweizer Gegend zwischen Schaffhausen und St. Gallen. Ein hübscher Flecken Erde ist das, sanfte Hügel überall und der Bodensee stets im Blick. Der Thurgau ist ein typisches Untertanengebiet. Die Gymnasialquote ist rekordtief, die Anzahl der Kühe pro 1’000 Einwohner dagegen sehr hoch, genauso wie der Wähleranteil der rechtskonservativen Partei SVP. Auf der Fußball-Landkarte tauchte der Thurgau bislang kaum auf. Bekanntester Thurguer Spieler ist Pascal Zuberbühler, der es mit den kahl rasierten Beinen immerhin in die „Nati“ geschafft und im Ausland gespielt hat. Aktuell kümmert er sich als Trainer um die Torhüter von Derby Country in England.

Letztes Wochenende sorgte ein Spiel aus der besagten Gegend für grosse Schlagzeilen: FC Diessenhofen gegen FC Thayngen. Die Schlüsselszene war in der 86. Minute bei Gleichstand 2 zu 2. Der Thaygen-Torhüter Christian Keller will ausklicken, doch statt den Ball weit nach vorne zu spielen, trifft er seinen eigenen Mann. Der Ball kullert ins Tor. Die Thurgauer Zeitung widmet dieser Tage dem kuriosen Tor eine halbe Zeitungsseite. Dabei fehlt die Konklusion: Dass nämlich Zubi statt in der Ferne auf der Insel lieber bei ihm in der Heimat Entwicklungshilfe in Sachen Torhüter leisten müsse!
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