Marcel Reif spricht astrein Schwiizerdütsch

Thomas 28. Mai 2016
“Ich bin nicht James Bond – ich brauche nicht zwei Pässe. Ich bin Schweizer!”
Dass er seit bald zehn Jahren auf helvetischem Boden wohnt, an (zweit-)bester [1] Lage am Zürichsee, das ist schon lange bekannt. Er besitzt auch den roten Pass. Und hat dafür gar die deutschen Papiere abgegeben. Die Rede ist von Marcel Reif. Der umstrittenste Fußball-Kommentator im deutschsprachigen Raum tritt heute ab. Das Finale der Champions League ist sein letztes Spiel am Mikrofon.
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Und am Mikrofon hat eben dieser Reif gestern total verblüfft: Bei der viel beachteten Sendung „Tagesgespräch“ von Schweizer Radio SRF legte er Mitten im Talk den Sprachschalter um. Und quasselt Schweizerdeutsch – akzentfrei! Wenn Deutsche sich in „Schwiizerdütsch“ probieren, dann schauen die Eidgenossen immer beschämt zum Boden. Bei Reif klingt es aber astrein. Man kann denken und halten von Reif was man will. Der Typ ist ein echtes Sprachtalent.
 Zwei Links:
  1. Das Tagesgespräch von SRF mit und über Marcel Reif. Ab 22:30 Min. quasselt er Schwiizerdütsch.
  2. W&V hat zu seinem Abschied die besten Reif-Sprüche zusammengestellt.
[1] Marcel Reif wohnt in Rüschlikon, ein Dorf an der sogenannten „Pfnüsel-Küste” des Sees. „Pfnüsel” ist ein Schweizer Ausdruck für Erkältung. Die Wortschöpfung rührt daher, weil die Menschen, die an der Westküste leben, weniger Sonne haben als an der mondänen Goldküste im Osten. Daher seien sie häufiger erkältet (oder eben „verpfnüselt“).