Sieben Lehren des 25. Spieltags

Flo 7. März 2016
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Zehn Spieltage vor Schluss biegt die Liga langsam auf die Zielgerade ein. Es ist an der Zeit, Tendenzen und Fakten klar zu benennen. Mit Ja oder Nein. Oder halt mit Jein:

1. Ja: Die großkopferten Dauerkrisenclubs aus Hamburg und Stuttgart werden dieses Jahr locker in der Liga bleiben. Zwei souveräne und in der jeweiligen Höhe auch absolut verdiente Heimsiege dürften auch die letzten Zweifler in andere Relegationsstadien schicken.

2. Ja: Zwei andere Vereine aus der Kategorie “latente bis manifeste Großmannssucht” scheinen angesichts der langsam steigenden Temperaturen auch aus dem Winterschlaf zu erwachen und doch noch die Minimalziele zu erreichen. Zwei Siege in Folge, und schon scheint die Sonne wieder etwas heller auf Schalke und in Wolfsburg.

3. Jein: Tja, was macht man nun aus dem Ligagipfel zwischen Dortmund und Bayern? Dortmund hat nicht verloren, Bayern aber auch nicht. Der Punkteabstand ist gleich geblieben, nach einem spannenden Zweikampf sieht es wahrlich nicht aus. Aber eben auch nicht nach einem bajuwarischen Schaulaufen bis zum Saisonende. Und es bleibt dabei: Auch ein 0:0 der besseren Art ist ein 0:0. Irgendwie alles ein bisschen unentschieden.

4. Jein: Und in Leverkusen. Da wissen sie wahrscheinlich auch nicht, was sie mit diesem “doch nicht von Augsburg auf den Sack bekommen” 3:3 machen sollen. Klar, ein 3:0 zu egalisieren spricht für die Mannschaft – 0:3 gegen einen Abstiegskandidaten zurückzuliegen aber sicherlich nicht. Und bleibt mir weg mit dieser dämlichen Schmidt-fliegt-nach-Villareal-Debatte-und-lässt-seine-Mannschaft-in-Stich-Debatte. Das Sommerloch kommt erst noch.

5. Nein: A propos ‘bleibt mir weg’. Lieber DFB, langsam ist aber gut mit den nachträglichen Ermittlungen. Klar, sich vor den Bayernspielen strategisch die fünfte oder zehnte Gelbe Karte abzuholen gewinnt keinen Fair Play-Pokal. Zlatko Junuzovics offenes Einräumen des scheinbar diabolischen Plans aber potentiell als “grob unsportlich” zu werten und mit einer Sperre zu belegen, ist einfach nur affig. Wenn man in Zukunft nicht noch glatter gebügelte PR-Profi-Interviews hören möchte, sondern hin und wieder so etwas wie Ehrlichkeit (auch im Moment spitzbübischer Unfairness), dann bitte umgehend den Fall zu den Akten legen. Oder aber in Zukunft nach jedem Spiel ein Tribunal abhalten und jeden Profi einzeln einer Gewissensprüfung unterziehen. Wer weiß, vielleicht wurde auch der ein- oder andere Einwurf mit Vorsatz verursacht.

6. Nein: Wo wird gerade bei ‘glatt gebügelt’ sind. Liebe Entscheidungsträger von Eintracht Frankfurt, im Großen und Ganzen scheint ihr die Demission (hach, dieses Wort) von Armin Veh ja mit Anstand über die Bühne bekommen zu haben. Aber niemals wieder möchte man so eine seelenlose Textbaustein-Pressemitteilung lesen: “Die Trennung ist uns sehr schwer gefallen, denn Armin Veh hat bis zuletzt unser Vertrauen gehabt. Dennoch wollen wir mit einem Trainerwechsel der Mannschaft im Abstiegskampf einen wichtigen Impuls geben, damit wir den Klassenerhalt schaffen. Eintracht Frankfurt dankt Armin Veh für seine Arbeit.” Warum nicht ehrlich: “Die Trennung ist uns schon schwer gefallen, weil der Armin zwar ein Kauz, aber eben auch ein guter Trainer (und Freund von Heribert) ist. Aber angesichts des blanken Hasses, der ihm von Teilen der Fans aufgrund seines letzten Abgangs entgegenschlug, und im Lichte der zuletzt dünnen Ergebnisse sind wir immer weiter davon abgekommen, mit ihm weiterzuarbeiten. Da halfen auch die obligatorischen Treuebekundungen der Mannschaft nicht weiter. (Die müssen ja nur jeden Tag mit ihm zusammenarbeiten.) Jetzt wird erstmal ein Feuerwehrmann geholt, Christoph Daum wird es aber nicht. Ach ja, vielen Dank an Armin. Wir sind ja höflich”. Oder halt so ähnlich.

7. Nein: Zum Schluss das Schlusslicht. Das nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit absteigen wird. Zu, sagen wir mal, 96 Prozent. Und man muss es so sagen: Absolut verdient.