Sieben Lehren des 24. Spieltags
Ehre, wem Ehre gebührt. Und wer im zarten Alter von 37 Jahren mal eben auswärts in Leverkusen einen Hattrick schnürt, dem werden standesgemäß auch die Spieltagslehren gewidmet:
1. Pillendreher, die Hundertste: Letzte Woche schlossen wir mit der Einsicht, dass Schalke 04 diese Saison mal wieder unter den Erwartungen bleiben wird. Nicht vergessen darf man in dieser Kategorie die gründungsgleichen Werksgesellen von Bayer 04 Leverkusen, die ebenfalls in schöner Regelmäßigkeit eine deutliche Lücke zwischen Eigenanspruch und Realität klaffen lassen. Mal schauen, ob Roger Schmidt sich auch weigern wird, den Trainerposten zu räumen, wenn Rudi Völler ihm dies demnächst über den Mannschaftskapitän mitteilen lässt.
2. In Bielefeld, in Bielefeld, da habe ich ein Bier bestellt: Und in Paderborn wurde der Tiger geschasst. Musste mal festgehalten werden.
3. Zweite Liga, wir kommen: Man stelle sich vor, die Hannoversche Hoffnung auf den Klassenerhalt wäre ein kleines Entenküken, das sich am vergangenen Spieltag von der Mutter losgerissen hat und anfing, mutig über die Autobahn der Bundesliga zu watscheln. Und BOOOOOOOM, kam ein 30-Tonner von VW-Nutzfahrzeuge mit einem manisch grinsenden André Schürrle am Steuer und machte das forsche Entlein platt, bevor es auch nur den Mittelstreifen erreichen konnte.
4. Abstiegskandidaten, die sich langsam rauskristallisieren: Augsburg, Darmstadt, Bremen, Frankfurt, Hoffenheim, Hannover. Der Rest darf wohl entspannen, selbst wenn man gerade in Gladbach die Spur eingestellt bekommen hat.
5. Raus aus dem Knast, rein in den Frust: Die Rückkehr auf die Bayerntribüne hat sich Uli Hoeneß sicherlich anders vorgestellt. Aber sobald er in den heimischen Federn lag und aus dem unvergitterten Fenster schaute, dürfte ihm das dann doch ziemlich egal gewesen sein.
6. Respekt, Mainz 05: Nicht nur (aber auch!) für den Sieg in München, sondern insgesamt für eine zunehmend besser werdende Saison, die wahrscheinlich nach Europa führen wird. Das kann Christian Heidel dann ja nächstes Jahr in Schalke wiederholen lassen, nachdem die Knappen vielleicht mal wieder ausgesetzt haben. Hätthätthätt.
7. Oder doch noch Spannung im Meisterrennen? Nur noch 5 Punkte zwischen dem BVB und dem FCB. So wenige Punkte trennten die beiden Vereine seit dem 7. Spieltag nicht mehr. Mal schauen, was am Samstag passiert. Unser Tipp: Die “Second Place, First Loser”-Shirts für den Meister der Herzen sollten rund um den Borsigplatz noch nicht entsorgt werden.
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