Sieben Lehren des 17. Spieltags
Aus und vorbei, die Hinrunde der Saison 2015/2016 ist Geschichte, die Winterpause steht an. Und um die fußballfreie Zeit bis Ende Januar zu füllen, hier einige vom letzten Spieltag inspirierte Buchempfehlungen:
1. Im Westen nichts Neues: Remarques Klassiker, durch den FC Köln neu interpretiert. Nach den Hinrundensiegen gegen Mönchengladbach, Leverkusen und Schalke war es irgendwie schon fast keine Überraschung mehr, dass mit Dortmund auch der letzte Verein von Rhein und Ruhr geschlagen wurde.
2. Der Besuch der alten Dame: Nicht nur Dürrenmatts Schweiz, sondern ganz Fußballeuropa muss sich immer konkreter darauf einstellen, demnächst Gastgeber für die rüstige Berliner Hertha zu spielen. Gerüchten zufolge wurde kürzlich auch ein verschollenes Romanfragment in Alfred Döblins Nachlass gefunden. Titel: Berlin, Champions League-Platz.
3. Ich bin dann mal weg: Zwischendurch auch mal was Zeitgenössisches. Der eine verlängert den Vertrag nicht (Guardiola), der andere geht preemptiv freiwillig (Frontzeck). Irgendwie langweilig, wenn die Vereine die Trainer nicht mehr selbst auf den Jakobsweg schicken.
4. Der Prozess: Wurde nun endlich den offensichtlich leicht korrupten FIFA-Granden Blatter und Platini gemacht. Acht Jahre lang müssen sich jetzt andere gesetzte Männer um das heimliche Verschieben von Millionenbeträgen kümmern
5. Frühlings Erwachen: Wedekind wusste es zuerst: Der VfB Stuttgart kommt immer dann ins Rollen, wenn die ersten Osterglocken blühen. Das wird auch diese Saison nicht anders sein, angesichts der milden Temperaturen hat die Aktion “Rückrundenrettung” in dieser Saison nur scheinbar bereits am letzen Spieltag der Hinrunde begonnen.
6. We Need to Talk About Kevin: Ein internationaler Titel, der die (zurzeit nicht) internationale Misere des VfL Wolfsburg gut illustriert. Mit Kevin de Bruyne war man ein klarer Champions League-Kandidat, der auch mal die Bayern abwatscht. Ohne den feinen Vorlagengeber ist man selbst abgasalimentiert nur einer von vielen Bundesligavereinen, die im grauen Mittelfeld der Tabelle rumgeistern und sich vom FCB eine Packung abholen.
7. Ganz unten: War nicht nur Wallraff, auch die TSG Hoffenheim ist mal wieder ganz tief im Süden. Da hilft es wahrscheinlich auch wenig, dass der alte Schnauzbartaufdecker gerade an einem Enthüllungsbuch über SAP arbeiten soll. Arbeitstitel: Der gute Mensch von Sinsheim.
Dachte schon, das Ding kommt nicht mehr. Dafür jetzt aber ganz stark!