Kaiser Franz Bar in Zürich: Mit Bayern untergehen

Thomas 9. Mai 2015
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Wenn am kommenden Dienstag der FC Bayern München aller Voraussicht nach zum zweiten Mal hintereinander in der Champions-League im Halbfinale rausfliegt, dann gibt es in Zürich keinen besseren Ort als die Kaiser Franz Bar, um dieses Spiel mitzuverfolgen. Kaiser Franz, diese angesagte Sportsbar, wird rappelvoll sein. Der gemütliche Rudy, ein bärtiger Barkeeper aus dem Tessin, der gegen die Fünfzig zusteuert, schenkt Bier aus. Die Stimmung in diesem Lokal wird trotz Ausscheiden ausgelassen, ja fröhlich sein – auch wenn es (dem richtigen) Kaiser Franz an diesem Abend wohl eher grauslich zu Mute sein wird. Die Franz Kaiser Bar liegt an einer „perfekten Kreuzung“ – so die Beschreibung in einer Reportage im Magazin des Tages-Anzeigers: “Nirgendwo in Zürich gleiten die Kulturen schöner aneinander vorbei, nirgendwo ist der Weg kürzer von Asien nach Südamerika, über die Strasse nach Afrika und auf ein letztes Bier ins alte Europa. An der Ecke Rolandstrasse und Zinistrasse ist Zürich eine Weltstadt, im Zini treffen sich die Brasilianer, beim Coiffeur gegenüber die Zentralafrikaner, im Kaiser Franz die Fussballfans, im Biondi die alten Italiener, in der Bar 63 die alternative Szene und im Midway die Thais und solche, die jetzt gern in Phuket wären. Der Wechsel von der einen Bar zur nächsten, diese Reise um die Kreuzung, das ist dann auch eine Reise um die Welt, bloss braucht man dafür nicht ins Flugzeug zu steigen, man muss nicht mal eine Zahnbürste einpacken.”
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Drinnen bei Kaiser Franz fallen die vielen schmucken Bier-Etiketten an den Wänden auf. Bier-Sorten aus aller Welt, das ist – neben Fussball wohl verstanden – die zweite grosse Leidenschaft von Rudy Carpineti: So finden sich auf der Karte im Kaiser Franz neben Zürcher Bieren auch einige vielversprechende Namen wie Kona Big Wave (USA), La Chouffe Blonde (Belgien) oder Punk IPA (UK). Rollt der Ball mal nicht, so veranstaltet Rudy Bier-Degustationen, um sein Spezialwissen weiterzugeben.
Gerade bei Champions League-Spielen ist im Kaiser Franz meist die Hütte voll: Es kommt ein gemischtes Publikum in diese Bar – Hipster aus Zürich, heissblütige Südländer und verbissene Deutsche – alles ist da. Die Essenskarte ist eher dünn, aber es gibt in diesem Quartier viele Möglichkeiten, um in der Halbzeitpause kurz eine schnelle Verstärkung zu holen.

Name: Kaiser Franz Bar
AdresseRolandstrasse 22, 8004 Zürich
Bier: Eine Stange “Amboss” (0.3l) kostet 4.80 CHF, das grosse Bier (0.5l) 7.40 CHF. Ausländische Biere sind teurer. 
Bild: Zwei grosse Farbfernseher, sehr gute Sicht von überall.
Rauchen: Drinnen nicht erlaubt! Draussen an der „perfekten Kreuzung“ verweilen die Raucher aus allen Bars. Bei warmem Wetter entsteht dann eine gemütliche Atmosphäre auf der Strasse.
Publikum: Sehr gemischt. Frühes Erscheinen lohnt sich bei CL-Spielen, dann ist die Bar meist voll.
Besonderheit: Einerseits das südländische Flair bei Kaiser Franz dank Rudy und den charmanten Bardamen aus dem Ticino und andererseits natürlich die vielen Biersorten.
Fazit: Kaiser Franz ist unbedingt ein Besuch wert – einzig das magere Essensangebot gibt Abzug in der Bewertung!

Die Auswahl an offenen Bier-Sorten bei Kaiser Franz:

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Hinweis zu den Bier-Degustationen und kaiserliche Ruhe-Verordnung (Schild auf der Toilette):

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Und noch die Anfahrtskizze zur Kaiser Franz Bar: