BVB-Trennung: Warum wirklich, Kloppo?
Auch wenn mich der erneute Trainerwechsel beim HSV heute persönlich sehr viel mehr beschäftigt hat, ist die Ankündigung des Rücktritts von Jürgen Klopp die eigentliche Überraschung des Tages. Versteht jemand die wirklichen Gründe der Trennung?
Laut Geschäftsführer Watzke in der Pressekonferenz ging die Initiative von Klopp aus:
“Wir haben in den letzten Tagen auf Initiative von Jürgen einige Gespräche geführt und haben dann die gemeinsame Entscheidung getroffen, dass der Weg, den wir jetzt sieben Jahre mit unglaublichem Erfolg gegangen sind, am Ende der Saison zu Ende ist”
Klopps Erklärung:
“Ich glaube, dass es einigermaßen deutlich war, was ich in den letzten Jahren immer wieder gesagt habe: In dem Moment, wo ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein bin, würde ich es sagen. Ich habe mich logischerweise in allen Phasen der Zusammenarbeit mit diesem Thema beschäftigt, weil es wichtig ist, sich immer wieder zu hinterfragen. Und ich habe festgestellt, dass ich mir zwar nicht sicher war, dass ich es nicht mehr bin, aber ich konnte die Frage auch nicht sicher mit ‘Ja’ beantworten.”
Klingt irgendwie nach Ex-Freundin, auseinandergelebt und so weiter. Klopp weiter:
“Der Name Klopp in dieser Mannschaft war relativ groß, wurde nie der eigentlichen Bedeutung gerecht. Der Verein soll die Möglichkeit bekommen, das großartige Potenzial zu nutzen, ohne von der eigenen Vergangenheit in der Entwicklung gebremst zu werden. Da muss ein großer Kopf weg, und das ist meiner.”
Alles schöne und sicher auch ernst gemeinte Worte, aber ein wirklicher Grund für die Trennung wird daraus nicht klar. Natürlich muss immer mal wieder etwas geändert werden, aber so eine allgemeine Erkenntnis kann kaum erklären, die wichtigste Personalie eines Clubs wechseln zu müssen. Es muss handfestere Gründe geben und die werden wohl leider nicht darin liegen, dass Klopp nach einem Sabbatical endlich HSV-Trainer werden möchte.
Ich kann tatsächlich nichts Überraschendes darin finden. Die Entwicklung der Mannschaft ist in den letzten beiden Jahren klar rückläufig. Es gibt eigentlich keinen Spieler in der letzten Zeit, den Klopp besser gemacht hat. Keiner der Neueinkäufe hat seine Leistung gebracht, Stammspieler wie Hummels und Subotic entwickeln sich in der Leistung deutlich zurück.
Es gibt kein wirklich erfolgreiches System mehr in dieser Saison, geschweige denn einen Plan B für Notfälle. Und in der Analyse im Winter war nur zu hören, eigentlich hätten sie doch alles richtig gemacht.
Für mich war dieser Schritt genauso absehbar wie notwendig.
Danke für den Kommentar! Die Kritikpunkte am BVB kann ich schon nachvollziehen, allerdings sind die schon auf einem recht hohen Niveau. Die jetzt getroffene Entscheidung geht ja davon aus, dass ein anderer es besser machen wird als Klopp, der sich ja ggf. auch ändern könnte bzw. noch andere Sachen ausprobieren könnte. Man kann natürlich immer auf den Neue-Besen-Effekt hoffen (HSV-Taktik ;)), aber das ist schon ein riskanter Weg.
Alles ist nun emotional berührt, ich weniger. Wie ein Vorredner schon sagte ist die Mannschaft auf dem Rückwärtsmarsch gewesen. Klopp weiß das natürlich auch und sieht das ja in jedem Training. Verstärkungen oder gar richtige Kracher wurden ja schon letzte Saison nicht getätigt (Immobile und Ramos waren ja mehr Panikkäufe und Restekauf), auch für die nächste Saison müssten die Neuverpflichtungen schon längst feststehen. Bei anderen Vereinen ist es ja auch so.