Sieben Lehren des 23. Spieltags
1. Werder Bremen unter Thomas Schaaf ist zurück – was da gestern im Weserstadion ablief, erinnerte doch frappierend an die “Vorne Hui, hinten Pfui”-Fußballfeste mit Bremer Beteiligung, wie sie in den 00er Jahren mit schöner Regelmäßigkeit zu bewundern waren.
2. Von der 00 zur Lizenz zum Treffen: Bas Dost, der (seit dieser Rückrunde überhaupt erst angeschaltete) Duracell-Hase unter den Torjägern. Er trifft und trifft und trifft. Irre, der wird nie wieder kein Tor schießen.
3. Von der Batterie zur Glühlampe: Edison (oder mit leicht veränderten Prozentzahlen Einstein, je nach Quelle) sagte einmal, dass Genie zu 99 Prozent aus Transpiration und zu 1 Prozent aus Inspiration besteht. Schöner Spruch, den man offensichtlich auch unverändert auf den Abstiegskampf anwenden kann, wenn man sich das Spiel von Hannover 96 gegen den VfB Stuttgart angeschaut hat. Wobei die 99 Prozent Transpiration da zu 100 Prozent aus Angstschweiß bestanden, und der einprozentige Inspirationsanteil noch durchaus geprahlt ist. Fußball ist und bleibt halt Kopfsache, oder frei nach Fassbinder: Angst essen Können auf.
4. Vom Aufessen zum Absteigen: Das werden die Bayern nicht, aber die Tendenz 8:0, 6:0, 4:1 spricht doch eine deutliche Sprache – nach unten. Matthias Sammer scharrt schon mit den mahnenden Grantelhufen, da ist man sich an der Säbener Straße sicher.
5. Von der Säbener Straße auf die Tribüne im Mainzer Stadion: Uli Hoeneß ist wieder da. Deutschlands bekanntester Freigänger besuchte dem boulervardesken Vernehmen nach zum ersten Mal seit Besichtigung der schwedischen Fensterdekoration ein Fußballspiel. Und wenn man ehrlich ist, muss man schon sagen, dass er der Liga irgendwie fehlt.
6. Vom fehlenden Säbelrassler zum fehlenden Ballkünstler: Wolfram Wuttke ist tot. Das macht betroffen, und es bleibt nur, an einen der besten und unterschätztesten deutschen Fußballer der 1980er zu erinnern und ihm durch dieses Gedenken die letzte Ehre zu erweisen.
7. Vom Gedenken zum Erinnern: Erinnert sich noch irgendwer an die “Bruchweg-Boys”? Dieses nicht nur leicht peinliche Mainzer Luftgitarrenjubeltrio, bestehend aus André Schürrle, Lewis Holtby und Adam Szalai, die es in der Saison 2010/11 mit ihrer ‘Band’ sogar auf Bühne des Aktuellen Sportstudios gebracht haben, spätabendliches Fremdschämen inklusive? Nun ja, in den Redaktionsräumen des ZDF wird gerüchteweise gerade geprüft, wie man ein Batmobil ins Studio bekommt und ob KMH ihr Batgirlkostüm vom vorletzten Karneval überstreifen möchte. Vielen Dank an Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus. Nicht.
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