FIFA-Korruption: England kapituliert vor dem System Sepp Blatter

Tim 26. März 2015
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Das saß. Als der Chef des englischen Fußballverbandes, Greg Dyke, gestern eine mögliche Bewerbung des Mutterlands des Fußballs um die Weltmeisterschaft 2026 in Aussicht stellte, machte er die endgültige Entscheidung von der zukünftigen Besetzung der FIFA-Spitze abhängig.

 

“Momentan ist unsere Politik einfach. Wir bewerben uns nicht, solange Blatter da ist.”

Greg Dyke, Vorsitzender des englischen Verbandes FA

Im Klartext: wenn sich Sepp Blatter bei der anstehenden FIFA-Wahl erneut durchsetzen und seine fünfte Amtszeit in Folge antreten sollte, dann wird England keine Bewerbung abgeben. Denn dann könnte der FIFA-Sonnenkönig direkt Einfluss auf die Vergabe der WM 2026 nehmen, da die Bewerbungsphase 2017 beginnt. Nachdem die Briten bei ihrer zurückliegenden Bewerbung um die WM 2018 gerade einmal zwei Stimmen bekam, witterte man auf der Insel Korruption unter den Wahlmännern. Dieser Verdacht scheint nicht aus der Luft gegriffen.

Noch konsequenter: ein Boykott der Weltmeisterschaften in Katar und Russland

So beachtenswert die Ankündigung von Greg Dyke wirkt, würde man sich dennoch wünschen, dass der englische Verband seine Skepsis gegenüber der derzeitigen FIFA-Organisation und ihren Machenschaften noch konsequenter zum Ausdruck bringen würde. Was für Wellen würde es wohl schlagen, wenn die Three Lions ihre Teilnahme an den zweifelhaft vergebenen Weltmeisterschaften in Katar und Russland bereits im Vorfeld absagen würden? So könnte die FA schon heute ein starkes Zeichen setzen und damit ganz nebenbei Einfluss auf die anstehenden FIFA-Wahlen nehmen. Damit stiegen gleichzeitig die Chancen, dass der Fußballwelt eine weitere Amtszeit Blatters erspart bliebe. Und England könnte die Bewerbungsunterlagen schon mal zur Post bringen.

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