Der zahnlose Tiger Effenberg: Eine fiktive Buchkritik der Biografie von „Lumpi“ Lambertz

Tim 29. Oktober 2014
Stefan_Effenberg_Tiger

Der erste Schuss von Stefan Effenberg muss sitzen. So sagt er es zumindest selber, wenn er die eigenen Erwartungen an sein erstes offizielles Engagement bei einem Bundesligaverein beschreibt. Bis dahin vertreibt sich „der Tiger“ die Zeit als Co-Moderator oder -Kommentator beim Bezahlsender Sky. Ein idealer Job für den ehemaligen „Stinkefinger“, der mit seiner Meinung nie hinter dem Berg gehalten hat.

Der Tiger zeigt die Zähne nicht

Um so überraschender ist es, dass Effenbergs Aussagen als Kommentator äußerst selten Gehalt haben, meist reiht er einen Allgemeinplatz an den nächsten. Möglichst viel reden, ohne etwas zu sagen und sich dabei womöglich zu weit aus dem Fenster zu lehnen – das beherrscht das ehemalige Enfant Terrible überraschend gut. Vergleicht man seine Kommentare mit denen aus seiner aktiven Fußballerlaufbahn, hat man fast den Eindruck, Effenberg hat sich selbst einen Maulkorb angelegt. Vielleicht ist er älter und weiser geworden. Wahrscheinlicher ist aber, dass er nicht anecken will, um sich den Weg zu einem potenziellen Arbeitgeber nicht zu verbauen. Das Ergebnis ist das gleiche: inhaltsleere Aussagen mit einer Halbwertszeit von unter einer Halbzeitpause.

Biografie über Fortuna Düsseldorfs Andreas „Lumpi“ Lambertz
Vor Kurzem ist die Biografie des Düsseldorfer Kultspielers Andreas „Lumpi“ Lambertz erschienen, der für jeden Fortunen die Identifikationsfigur schlechthin ist. Er genießt im ganzen Verein einen extrem hohen Stellenwert.

Wir haben uns gefragt, wie der (zahnlose) „Tiger“ dieses Werk wohl beschreiben würde, hätte ihn jemand um eine Buchkritik gebeten und bestünde zumindest theoretisch die Chance, dass Effenberg die Fortuna als potenziellen zukünftigen Arbeitgeber in Betracht ziehen könnte. Wir können uns das Ganze wie folgt vorstellen:

Eine fiktive Buchkritik von Stefan Effenberg der „Lumpi“ Lambertz Biografie:

„Andreas Lambertz ist ein wirklicher Ausnahmespieler. Von seiner Sorte gibt es heutzutage nur noch wenige und es ist klar, dass ihn die Fans lieben. Das Werk “Lumpis Weg: Die einzigartige Geschichte des Düsseldorfer Fußballers Andreas Lambertz” von Frank Lehmkuhl ist deshalb ein Buch für jeden Fan von „Lumpi“ Lambertz. Die 208 Seiten bieten einiges Neues und manch Bekanntes über das Fortunen-Idol.

Am besten liest man das Buch von Anfang an und arbeitet sich dann bis zum Ende vor. So erfährt man wirklich gut, was es inhaltlich zu bieten hat und verpasst kein Detail. Der Autor hat ausgewählte Aspekte der Karriere des Spielers zusammengetragen. Es ist quasi nicht nur ein Buch über „Lumpi“ Lambertz, sondern er ist die zentrale Figur.

Beim Lesen des Buches habe ich viel Freude gehabt, weil es mich an meine eigene aktive Zeit erinnert hat. Auch ich habe gerne Fußball gespielt und das Gleiche lässt sich nach der Lektüre auch über Andreas Lambertz sagen.

Ob das Buch auch für Nicht-Fortunen-Fans ist, muss jeder für sich beurteilen. Ich empfehle, den Klappentext aufmerksam zu lesen – auch zwischen den Zeilen – und dann eine Entscheidung zu treffen. Als ehemaliger Gladbacher und Bayern-Spieler habe ich viele Dinge erfahren, die ich vorher nicht über „Lumpi“ Lambertz wusste. Das Buch wird mit Sicherheit vielleicht Leser finden.“

Wir können nur hoffen, dass Effe möglichst bald einen verzweifelten Verein findet, der ihn verpflichten will – und den der ehemalige „Stinkefinger“ als  adäquaten ersten Karriereschritt einstuft. Denn für seinen Job als Fernsehkommentator hat Effenberg leider zu viel Kreide gefressen.

Für alle, die sich einen eigenen Eindruck von “Lumpis Weg” verschaffen wollen, geht’s hier zu Amazon: