Der WM 2014 fehlen Teams mit Offensivkonzept

Nils 3. Juli 2014
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Die Viertelfinals stehen fest und bei der Beantwortung der Titelfrage sind wir nur wenig schlauer als zuvor: Kein Team konnte bisher richtig überzeugen, selbst die in der Vorrunde noch am ehesten zu beachtenden Niederländer und Franzosen enttäuschten in ihren Achtelfinalspielen, Brasilien und Deutschland kamen mit Ach und Krach durch. Das hochgelobte Chile schied unglücklich aus, nur Belgien komnte sich steigern.

Es mag an der Spielweise der Mannschaften liegen, dass keine als Titelfavorit herausragt. Trotz vieler Tore gibt es kein Team bei dieser WM, das mit einem erkennbaren Offensivkonzept überzeugen kann. Auch die “Großen” nehmen selten das Heft in die Hand, sondern setzen größtenteils auf Konter. So jedenfalls die interessante These von Bent Ehresmann aus Boulder, Colorado (USA), die wir mit seiner Zustimmung hier veröffentlichen:

“Random World Cup observations: Most goals seemingly happen on counter attacks, is the general defensive stup (of all teams) the worst we’ve seen in the last 10 years? Ned-crc is going to be a quarterfinal of two teams that thrive on sitting deep (playing a 5-3-2) and counter attacking, that’s not going to be a pretty game. Despite being one of the highest scoring WC’s in the last decades, this one was the worst in terms of general gameplay and structure… so far, I’ve seen no team that tried building up a good and sound attacking plan (with ze Germans the only team that kind of succesfully tried, but lacked conviction in front of the goal). Just compare, e.g., the awesome quick and direct play of Germany in 2010 to today’s pointless side-to-side passing. It can’t be the climate!? Brazil and Argentina are playing pretty bad right now and they should be used to the weather!”

Natürlich steht der Erfolg an erster Stelle und um Spiele zu gewinnen, ist es vollkommen legitim, auf Konter zu bauen. Aber schön und vor allem abwechslungsreich ist was anderes.