Danke, Joachim Löw. Eine ergebnisunabhängige Lobhudelei

Flo 13. Juli 2014
jlow

Heute Abend kommt es zwischen Deutschland und Argentinien zum großen Showdown um den Weltmeistertitel. Je nachdem, wie das Spiel ausgeht, wird es danach entweder zu einer flächendeckenden Schlandisierung und sofortigen Heiligsprechung der Lichtgestalt Jogi in Strenesse kommen, oder aber es wird wieder darüber spekuliert, warum der Bundestrainer sich VERspekuliert hat und zusammen mit der Generation Lahmtesackersteigerolski ewig titellos bleiben wird. So oder so wird es irgendeine durch vierbuchstabige Zeitungen angeführte Form der Überhöhung seiner Person geben, das steht wohl fest.

Wir machen das jetzt schon mal präventiv und vor allen Dingen ergebnisunabhängig. Ein großes Dankeschön geht raus an den Mann, der hiermit in den Rang des zentralen Stellvertreters für die Entwicklung des Spiels der deutschen Fußballnationalmannschaft in den letzten 10 Jahren erhoben wird. Das ist zwar inhaltlicher Quatsch, aber ungleich handhabbarer, als jetzt auch noch einzeln den Herren Klinsmann, Hrubesch, Flick, Bierhoff, etc. zu danken, an sämtliche Spieler der Generation nach Jeremiesanckermelow zu denken und dazu noch die zigtausend Trainer zu nennen, die ebenfalls viel dafür geleistet haben, dass derzeit (sprich: seit 2006) ein sehr guter Ball in zunehmend merkwürdig gestalteten Adidas-Trikots gespielt wird.

Wer sich an die Situation von 1998 bis 2004 erinnern möchte, dem sei ein aktueller Blick nach England oder Italien empfohlen. Oder nach Brasilien, wo die SINO (Selecao in Name Only) gerade eindrucksvoll bewiesen hat, wohin mangelhafte Nachwuchsarbeit, verfilzte Verbände und durchschnittliche Auswahlmannschaften bei großen Turnieren führen können.

Da ist es, liebe korsofahrenden Schlander, für die nur zählbare Erfolge Wert haben, auch einfach egal (außer natürlich für die hier unter “Joachim Löw” zusammengefassten, aktiv beteiligten Personen), ob heute ein Titel rumkommt oder nicht: Wir sagen einfach Danke. Fußball ist zwar ein Ergebnissport, aber das Ergebnis der Generation JLow kann sich ganz unabhängig vom Spiel im Maracana mehr als sehen lassen. Auch wenn wir die Aufstellungen nie so ganz verstehen werden. Müssen wir aber auch nicht.

Und jetzt haut sie weg. Ihr habt es euch verdient.