RB Leipzig wird sich bei Werder, Gladbach & Co. bedienen

Nils 7. Mai 2014
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Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender bei Eintracht Frankfurt, ist bekannt dafür, über den Tellerand des hektischen Tagesgeschäfts der Bundesliga zu schauen.

Anlässlich des nun bekannt gemachten Vereinswechsels von Eintrachtkapitän Pirmin Schwegler zum neureichen Nachbarn aus Hoffenheim fand er einmal mehr klare Worte (SZ von heute):

“Dieser Transfer ist symptomatisch und systemimmanent“

Im erweiterten oberen Drittel der Bundesligatabelle werden sich dann neben Bayern, Dortmund und Schalke die Werksclubs aus Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig etablieren. Insofern erscheint es nicht unwahrscheinlich, wenn Rasenballsport Leipzig in 3 Jahren die besten Spieler von Gladbach, Werder & Co. wegkauft.

Bruchhagen zu den Aussichten der Traditionsvereine:

„In den nächsten Jahren werden zehn Traditionsvereine zwischen Platz sieben und Platz 17 spielen, die Bundesliga wird nicht zur Ruhe kommen.“

In der Tat erscheint fraglich, wie sich Vereine ohne bedeutsame wirtschaftliche Kraft im Umfeld langfristig werden halten können. Hertha und der HSV werden den waghalsigen Versuch unternehmen, mit Hilfe mächtiger Investoren den Anschluss zu halten. So wie Schalke, die dank Gaszproms Millionen ihre beachtliche Anzahl an Talenten halten kann.

Nüchtern betrachtet kann man sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass so eben das Geschäft funktioniere und der Profi-Fußball schon lange vom Geld regiert wird. Mit dieser Argumentation verliert man jedoch aus den Augen, dass hinter den Traditionsvereinen aus Stuttgart, Frankfurt, Köln, Gladbach, Bremen, Hamburg etc. ein großer Teil der Fußballbegeisterten steht, den man mittelfristig mit dieser Entwicklung vergrault.
Und spätestens dann wird auch das Geschäft leiden.