Nachdem der Eintracht-Präsident neulich schon Tacheleres redete (damals in Bezug auf rechte Hohlspaten auf den Rängen), legt nunArmin Veh auf anderer Ebene nach und bedenkt die Theatraliker auf dem Platz mit einigen netten Worten:

“Die Gelb-Rote Karte war falsch. Eigentlich muss der Spieler die Gelbe Karte erhalten, der fünfmal abrollt. Wenn einer wirklich was hat, dann rollt er nicht fünfmal.” (Kicker)

Klar, hier geht es vor allen Dingen um Vereinspolitik und das Vorwärtsverteidigen des eigenen Spielers. Aber dennoch hat Veh einfach recht, wenn er übertriebene Zurschaustellung des eigenen (vorgeblichen) Schmerzes kritisiert.

Man sieht es ja jeden Spieltag: Rollt sich ein Spieler nach einem (scheinbaren) Foul auf dem Platz, schlägt wie wild auf den Boden, oder hält sich am besten noch irgendeine Körperstelle, die offensichtlich und ganz sicher nicht be- oder getroffen war, dann wird eben dieser Spieler unter Garantie keine zwei Minuten und eine mirakulöse Blitzheilung später wieder mitspielen, als wenn nie etwas gewesen wäre. Aber vielleicht sind ja zwei Schinderminuten zum Über-die-Zeit-Retten der eigenen Führung oder ein Erschleichergelb für den Gegenspieler bei der Aktion rumgekommen, quasi als immaterielle Gage für den filmreifen Auftritt.

Wie es allerdings aussieht, wenn sich ein Spieler wirklich ernsthaft verletzt, konnte leider auch dieses Wochenende wieder anschaulich betrachtet werden, als sich Didier Ya Konan von Hannover 96 für den Rest des Jahres vom Spiebetrieb abmeldete: Grätsche, unglückliche Berührung mit dem Gegenspieler, im Rasen hängen geblieben, umgeknickt und schwer am Sprungelenk verletzt. Und was macht der Spieler mit der Rückennummer 11? Bleibt ruhig (und sichtlich geschockt) liegen, macht eine eindeutige Handbewegung Richtung Bank, lässt sich medizinisch versorgen und vom Platz tragen. Kein Rollen, kein Wedeln, kein Theater, denn: ernsthafter Schmerz und wirkliche Verletzungen erlauben so etwas einfach in der Regel nicht. Insofern: Gute Besserung an Herrn Ya Konan und bitte keine Zugabe von der rollenden Fraktion der Bundesligaprofis.