Fußball-Buch: “Voll die Latte” von Axel Formeseyn

Nils 20. Juni 2013

In seinem autobiografischen Roman “Voll die Latte – Mein Fußball-Tagebuch” erzählt Axel Formeseyn, wie er zu einem glühenden HSV-Fan wurde und was er seit seiner Kindheit bis heute alles zusammen mit seinem Hamburger SV erlebt hat.

Für einen wie Acki müsste eigentlich klar sein, für welchen Verein man ist. Für einen, der wie er die alternative Szene in Hamburg schätzt und gerne rund um die Reeperbahn ausgeht, würde man am ehesten den FC St. Pauli als Lieblingsverein vermuten. Doch dem ist nicht so. Und der Grund dafür ist nicht etwa, dass er Fan eines richtigen Vereins sein möchte, den man einfach gewinnen sehen möchte und dessen Spiele nicht nur ein alternatives Happening sind. Der Grund dafür liegt in seiner frühsten Kindheit verwurzelt, wie der Leser von “Voll die Latte” in den ersten Kapiteln des Buches erfährt.

Abenteuer HSV

“Acki”, so hat Formeseyn sein Alter Ego in dem Roman getauft, wächst auf der schleswig-holsteinischen Nordseehalbinsel Nordstrand auf und begeistert sich beim Kicken im Garten schon früh für den HSV. Während die ersten Kapitel hierüber ein wenig langatmig sind, nimmt die Erzählung schnell Fahrt auf, als es die ersten Male ins Volksparkstadion nach Hamburg geht. Diese ersten Ausflüge sind echte Abenteuer, die jeder kennt, der auf dem Land oder in der Kleinstadt aufgewachsen ist und zum ersten Mal auf eigene Faust die Großstadt erkundet.

Mädchen vs. HSV

Auch Mädchen werden für den heranwachsenden Acki irgendwann ein Thema, der hierfür zwischenzeitlich sogar seine bedingungslose Liebe zum HSV in Frage stellt. Der einst große HSV macht es ihm mit Heimniederlagen wie gegen Hansa Rostock und zweistelligen Tabellenplätzen auch nicht gerade leicht. Trotzdem kann er nicht davon lassen, freitags abends beim romantischen Beisammensein kurz noch einmal bei “ran” reinzuschauen…

Urangst: Wird mein Kind Bayern-Fan?

Die weiteren tragischen und erfreulichen Ereignisse im Leben des Fußball-Fans Acki sollen nicht vorweg genommen werden. Nur soviel: Immer ist der HSV dabei, so wie die größte Angst bei der Erziehung seiner Tochter zum Beispiel darin besteht, dass sie “Bayern München” als Lieblingsverein im Poesiealbum nennen könnte, sie aber eigentlich viel mehr auf Pippi Langstrumpf steht.

Schöne Geschichte, gut erzählt

Insgesamt ist “Voll die Latte” eine schöne und manchmal sogar anrührende Geschichte aus dem Großwerden mit seinem Lieblingsverein. Jeder, der seinen Verein schon seit Kindertagen begleitet, wird viele Parallelen finden. Und wer wie ich als HSV-Fan eine schwere Schulzeit hatte, kommt an dem Werk von Axel Formeseyn nicht vorbei.

“Voll die Latte” von Axel Formeseyn
bei Amazon: