Paul Scharner: Zwischen Himmel und Hölle

Thomas 18. Mai 2013

Paul Josef Herbert Scharner, geboren 11. März 1980 in Niederösterreich, ausgebildeter Elektrotechniker, unter Vertrag bis 2014 beim Hamburger SV, gegenwärtig ausgeliehener Spieler bei Wigan Athletics in England. Er hat denselben Mentalcoach wie DJ Ötzi. Seine Lieblingsfarbe ist Ferrari-Rot. Dieser “Rotzbueb”, der offensichtlich auch ganz selbstironisch sein kann (dieses Video findet man auf seiner eigenen Internet-Seite), erlebte die aufregendste Woche als Fussballer – sieben Tage in sieben Tweets:

Paul im Himmel: Sein Team gewinnt völlig überraschend den FA-Cup gegen Manchester City 1:0. Damit ist Paul der erste Österreicher übehaupt, der diesen Cup holt.

Paul gebauchpinselt: Die Wigan Fans sind aus dem Häuschen und huldigen ihren Innenverteidiger.

Paul verschlägt’s die Stimme. Boing Boing.

Paul klärt auf. Sein Herz schlägt für Wigan und The Baggis aus West Bromwich. Hat er auch die Raute im Herzen? Keine Spur!

Paul ist traurig. Drei Tage nach dem Erfolg im Wembley, die Hölle Emirates Stadium. Wigan verliert 1:4 gegen Arsenal und vergibt damit die letzte Chance. Abstieg aus der Premier League!

Paul sucht nach Erklärungen.

Paul wird von den Fans getröstet. Und er tröstet die Fans.


Und nun? Am Sonntag spielt der Paul sein letztes Spiel mit den “Latics” zu Hause gegen Aston Villa. Dann packt er seinen Beutel und fliegt nach Hamburg. Mit einem fetten Bonus im Gepäck. Denn, so erzählte er der Sun nach dem grossen Erfolg im Wembley, hätte in seinem Leihvertrag auf Gehalt verzichtet, dafür eine FA-Cup Extraprämie reingeschrieben. Paul, der Fuchs.

Und der HSV? Der hat noch gar keinen Plan für Paul. So reisten Arnesen und Fink am Dienstag mal nach London, um ihren Spieler im Abstiegskampf zu beobachten. Kommt er zurück? Bleibt er in der Premier League? Noch ist alles offen. Die Sicht von Paul: „Mein Verein soll der HSV bleiben! Es sei denn, der Verein will mich nicht mehr. Dann würde ein Paul Scharner nicht im Weg stehen.“ Paul, die Schlange.

Die Stehplatzhelden meinen: Danke. Aber, nein danke! Such dein Glück weiterhin woanders, lieber Paul Josef Herbert, aber nicht an der Elbe.