Theater vom ehrlichen Schauspieler van der Vaart – Klopp: “Das ist der schlechteste Satz…”

Nils 12. Februar 2013

“Das war ein heißes Spiel. In der Szene mit Lewandowski musste ich ein bisschen Theater machen. Ich hatte das Gefühl, dass er sonst nicht vom Platz geflogen wäre. Dabei war es eine klare Rote Karte.”

So wurde Rafael van der Vaart nach dem 4:1 Sieg des HSV bei Borussia Dortmund vom Boulevard zitiert.

Dumm, dreist oder ehrlich?

Was fällt einem dazu ein? Ganz schön dreist, die Aktion. Irgendwie auch ehrlich, die Einlassung hinterher. Oder einfach nur dumm? Jürgen Klopp gewohnt emotional, aber auch treffend:

Kloppos Kommentar “Warum sagt man sowas auch nachher nochmal?” tendiert wohl am ehesten zu “dumm”. Ansonsten ärgert er sich einfach über die unfaire Aktion van der Vaarts und am meisten wohl über die herbe Niederlage seines BVB.

“Das ist professioneller Fußball”

Rafael van der Vaart hatte schon einmal mit einer ähnlichen Aktion für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem ihm Schalkes Rafinha 2006 etwas unwirsch die Hand ins Gesicht gestreckt hatte, fiel der Niederländer theatralisch wie vom Blitz getroffen zu Boden. Seine Erklärung hinterher “Das ist professioneller Fußball” kann auch wieder mit “dumm” und “dreist” oder auch mit “ehrlich” beschrieben werden.

Sperren für Schauspieler

In jedem Fall aber ist so ein Verhalten unfair. Und da ein Appell an die Moral nur bedingt weiterhelfen dürfte, sollte erwogen werden, überzogene Schauspieleinlagen á la Norber Meier in Zukunft  per Videobeweis mit einer Sperre zu ahnden.

Videobeweis auch bei “Tatsachenentscheidungen”

Und dabei sollte man auch solche Situationen nicht mehr ausklammern, in denen der Schiedsrichter bereits eine gelbe Karte gezeigt hat. Im Moment bewertet der DFB eine solche gelbe Karte als “Tatsachenentscheidung” des Schiedsrichters und schließt eine nachträgliche Sperre kategorisch aus.

Aber gerade bei einem unübersichtlichen Gerangel mit “sterbenden Schwänen” werden gerne gelbe Karten an beide Seiten verteilt, um der Lage irgendwie gerecht zu werden. Eine nachträgliche Sperre wäre in jedem Fall gerechter.