Ohne Schwule unter die Dusche. Antonio Cassano und die homophobe Verbaldiarrhoe.
Manche Fußballer lassen nichts, aber auch gar nichts aus, um ihren Intellekt unter Beweis zu stellen. Nun hat also eine Hälfte des professoralen Sturms der italienischen Nationalmannschaft ganz tief in den Daumschen Homophobienapf gegriffen und sich auf einer PK inständig gewünscht, nicht mit homosexuellen Kollegen den Ball vom eigenen Tor weghalten zu müssen. Wo Hansi Flicks militaristische Entgleisung (siehe unten) durchaus noch zu überraschen vermochte, so ist angesichts der schon mehrfach unter Beweis gestellten rhetorischen Finesse des Antonio C. natürlich jegliches Verwundern fehl am Platz. Aber verurteilen darf man es schon. Da hilft es auch wenig, dass die obligatorische Entschuldigung nicht lange auf sich warten ließ. Fragt sich jetzt nur noch, warum er keine Schwulen in der Mannschaft haben möchte, wenn ihm Schwulenfeindlichkeit fremd ist.
Dass Cassano nicht grade in Weiheit gebadet wurde, ist allseits bekannt. Insofern verwundert auch ein solcher Kommentar nicht. Zum Schutz des Italieners muss man allerdings sagen, dass er in der Pressekonferenz auch so lange mit Fragen in diese Richtung gelöchert – oder besser gesagt: malträtiert – wurde, bis der Gute einfach nicht mehr anders konnte, als sich verbal zu versteigen. Sicher, einem Spieler vom intellektuellen Format eines Mats Hummels wäre das wohl nicht passiert, aber Cassano ist eben auch nicht Hummels.
stimmt – aber wo wäre dann die ironische zuspitzung?
Siehste, Cassano wollte auch nur zuspitzen, um damit zu polarisieren – NOT!