Nomen est Omen?

Flo 30. April 2012

Die Gazetten dieser Republik verkündeten es unisono, und es klang wie eine DPA-basierte Generalabrechung mit einem Verein, der sich durch anhaltend sinnopake Entscheidungen diese auch redlich verdient hatte. “Spinner tritt Overath-Nachfolge als Präsident an” (Spiegel Online), “Spinner übernimmt den 1. FC Köln” (SZ), oder “Spinner folgt auf Overath” (Kicker) – all diese Artikelnamen ließen nichts Gutes ahnen für diesen ohnehin schon gebeutelten Club, sie sprachen eher schon für die überraschend ehrliche Einschätzung der Sportredakteure zwischen Flensburg und Mittenwald.  Doch spätestens, als die Überschriften mit dem Zusatz garniert wurden, dass Toni “Die Jacketkronen zahle ich” Schumacher Vizepräsident geworden ist, lohnte sich doch ein genauerer Blick, denn im Doppelpack werden selbst die Domstädter keine Menschen an ihre Spitze stellen, die diese Bezeichnung von übellaunigen Journalisten auf sich ziehen könnten. Und ob jemand es wagen würde, den streitbaren Harald Anton aus Düren derart zu verunglimpfen, erscheint sowieso mehr als zweifelhaft. So ist es dann doch nur der ganz ordinäre Nachname des neuen Präsidenten des stets seiner großen Zeit hinterhertrauernden Geißbockclubs, der hier für Verwirrung gesorgt hat. Bleibt die Frage, wie die nächsten Präsidenten der anderen einstmals großkopferten Bundesligavereine (HSV und SVW kommen hier etwa in den Sinn) heißen werden. Vorschläge und Ideen werden vertrauensvoll entgegengenommen.