Müssen Nationalspieler vom DFB mit einer Prämie motiviert werden?
Habe gerade gelesen, dass der DFB für die gelungene EM-Qualifikation bis zu € 180.000 Erfolgsprämie an jeden Spieler zahlen wird. Viel Geld, doch angesichts der Beträge, die im Profi-Fußball heutzutage gezahlt werden, doch nicht so viel. Funktioniert eine solche Prämie wirklich als Anreiz für mehr Leistung? Wohl kaum: € 180.000 sind im Vergleich zum Durchschnittsgehalt eines Nationalspielers nicht einmal ein 13. Monatseinkommen, wenn man Profigehalt, Siegprämien im Club und Werbeeinnahmen gegenüberstellt.
Erfolgsprämie als Aufwandsentschädigung?
Man könnte die Erfolgsprämie allenfalls noch als Aufwandsentschädigung verstehen. Doch das passt auch nicht so recht, da der ersehnte Anruf von Jogi Löw finanziell solche Vorteile bringen dürfte, die alle zeitlichen und finanziellen Nachteile in den Schatten stellen: Der Marktwert des Spielers steigt und damit auch sein Gehalt beim nächsten “großen Vertrag”. Hinzu kommen lukrative Werbegelder (man denke nur an die Nutella-Boys, die allerdings in schöner Regelmäßigkeit bereits Ex-Nationalspieler sind, wenn der Spot ausgestrahlt wird).
DFB-Erfolgsprämie überflüssig
Man muss sich also bei der Kritik an dieser Erfolgsprämie nicht auf das Niveau eines BILD-Schreiberlings herablassen, der vermutlich nur daran appellieren würde, welch große Ehre es doch sei, mit dem Adler auf der Brust auflaufen zu dürfen. Denn schon rein rechnerisch betrachtet ergibt die Erfolgsprämie weder als Motivationshilfe noch als Aufwandsentschädigung einen Sinn. Sie ist schlichtweg zwecklos.
Vereinszwecke des DFB
Welche Zwecke verfolgt der DFB überhaupt? Laut Satzung hat sich der DFB in erster Linie sozialen Zwecken verschrieben: Im Vordergrund stehe dabei nach § 4 Abs. 1:
a) den Fußballsport und seine Entwicklung, vor allem in seinem Jugend- bereich, zu fördern und durch fußballspezifische sowie überfachliche Qualifizierung zu sichern
unter anderem aber auch:
e) Auswahlmannschaften zu bilden, zu unterhalten und Länderspiele der Auswahlmannschaften sowie die zu ihrer Vorbereitung erforderlichen Spiele und Lehrgänge durchzuführen,
f) mit seinen Auswahlmannschaften an internationalen Wettbewerben teilzunehmen und internationale Spiele zu bestreiten,
Wie bereits dargelegt, ist es für die Unterhaltung einer Auswahlmannschaft wie der Nationalelf nicht erforderlich, Erfolgsprämien – wie hier in Höhe von insgesamt ca. € 4 Millionen – zu zahlen. Als gemeinnütziger Verein sollte der DFB vielmehr die Chance nutzen, Gewinne aus dem Länderspielbetrieb noch stärker in soziale Projekte im Jugendbereich zu investieren, als sie bei den Profis verdampfen zu lassen.
Dem kann ich mich nur anschließen. Die Prämien sind rausgeworfenes Geld, das man sicher sinnvoller investieren kann.
Ich finde auch, steckt das Geld in Jugendprojekte!