For the Love of the Talk

Flo 8. August 2011

Samstag, 15:45 Uhr – endlich rollt der Ball wieder. Und kaum hat die neue Saison angefangen, ist der deutsche Fußball auch wieder um eine Stilblüte reicher. Und Fußballfans in der Republik wieder ein Stück weit regelkundiger – genauso wie einige Hoffenheimer Spieler. Denn was sich da in er 15. Minute des Matches Hannover 96 – TSG Hoffenheim 1899 zutrug, ist mal wieder ein wunderbares Beispiel für die (nicht notwendigerweise beabsichtigte) Funktion von Fußballregeln. Abgesehen davon, dass sie das geordnete Spielen ermöglichen sollen, sorgt ihre Knapp- und Schwammigkeit vor allen Dingen dafür, dass sich Fußballfans auf beiden Seiten die Köpfe heiss reden und komplett unterschiedliche Punkte vertreten können. Das Beste: Beide können sich im Recht wähnen. Denn muss ein Schiedsrichter den Freistoß wieder anpfeifen? Eindeutig nein. Nur wenn er die Ausführung zum Stellen der Mauer auf die regelkonformen 9,15 Meter unterbrechen muss. Punkt 96. Aber hat er nicht in der Tat vor der Ausführung mit Arm und Pfeife mindestens missverständlich gestikuliert? Ja – Punkt Hoffenheim.

Dass es in diesem sportlich wenig erbaulichen Duell nicht beim Unentschieden bleibt, liegt zum einen an der Kaltschnäuzigkeit und der Schusspräzision von Jan Schlaudraff, zum anderen aber daran, dass sowieso eine dritte Partei am meisten profitiert: Die Fans, selbst die aus Hoffenheim. Denn wie langweilig wäre der Fußball, wenn er nicht durch diese letztlich nicht zu aufzulösenden Kontroversen immer mal wieder von sich selbst ablenken würde?

In diesem Sinne: Auf das Diskutieren und Fachsimpeln auf der Tribüne und vor dem Fernseher – und hier im Blog!