Asterix und Knoppers. Ein Zweiakter über das merkwürdige Verhältnis von Alkohol und Fußball

Flo 24. August 2011

Akt 1: Bahnhof Uelzen, morgens um halb zehn. Anhänger des Bundesligavereins Hannover 96 machen sich auf den Weg, der Erstrundenpartie gegen Fünftligist Anker Wismar in Lübeck beizuwohnen. Nach 50 Minuten Fahrt im alkoholfreien Metronomzug wird die Wartezeit auf den nächsten Zug von 90 % der Beteiligten genutzt, um ein Frühstückchen in Form eines gar nicht mal so kühlen Blonden einzunehmen. Dabei spielt es offenbar keine Rolle, ob der Kegelclub, Eltern mit ihren Kindern oder eine Jura-Repetitoriums-Gruppe unterwegs ist. Gleich welches soziale Milieu, ein Großteil der Fans wird das Spiel doppelt sehen und auf der Rückfahrt dafür sorgen, dass an diversen Bahnhöfen ein Großaufgebot an Polizisten auf die angeheiterte Truppe aufpassen muss.

Akt 2: Wir befinden uns bei der Europapokal-Partie Hannover 96 – Sevilla FC. Das ganze Stadion ist eine alkoholfreie Zone. Das ganze Stadion? Nein! Ein von finanzstarken Zuschauern bevölkerter VIP-Bereich muss nicht damit aufhören, dem Alkohol zu frönen, hier wird weiter ausgeschenkt. Die feinen Unterschiede.