Norske Tippeliga

Jan 9. April 2011

Auch in der norwegischen Tippeliga geht es mitunter ereignisreich und vielleicht auch manchmal etwas speziell zu. Wir møchten hier die Møglichkeit nutzen, Einblicke in und um die Eliteserie Norwegens zu bieten und sind gespannt auf Kommentare und Diskussionen.

In der høchsten norwegischen Spielklasse wurde am vorletzten Wochenende der Startschuss fuer die neue Saison abgegeben und damit ein neues Kapitel in der Seit 1937 bestehenden Liga erøffnet. Damals und bis zum Jahre 1948 war sie noch als Norgesserien bekannt, spæter dann als Hovedserien (1948-1962), daraufhin als Førstedivision (1963-1990). 1991 erfolgte dann die Umbennenung in die Tippeliga, was dem Sponsor und Wettanbieter Norsk Tipping zu verdanken ist.

Der letztjæhrige und damit 22-fache Rekordmeister Rosenborg Ballklubb aus Trondheim gilt auch in dieser Saison natuerlich wieder als Favorit und mit dem ehemaligen Bremer Rune Bratseth als Sportdirektor wollen die Trollkinder die Liga dominieren. Alles andere gilt als Enttæuschung und man kann die nationalen Ansprueche durchaus mit denen der Bayern vergleichen.

International gehøren die ruhmreichen Zeiten der Vergangenheit an. Siege gegen Milan und Real Madrid gelten natuerlich bis heute als Sensation, sind aber eben schon længer her.

Im vergangenen Jahr war man dem Erreichen der Championsleague-Gruppenphase so nah wie lange nicht. Die entscheidene Niederlage schmerzt hier aber vor allem deswegen, weil diese  nicht gegen irgendwen, sondern gegen Ståle Solbakkens FC Copenhavn erfolgte, der zudem noch selbst Norweger und zukuenftiger Nationaltrainer ist.

Um sich die enorme Tragweite dieser Niederlage zu verstehen, kann man sich (aber nur ganz kurz) vorstellen, wie es wære, wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten wuerde, dass Deutschland wegen Holland nicht zur WM fahren duerfte. Dies aber nur am Rande.

Leicht werden duerfte die Titelverteidigung fuer den Ballklubb næmlich nicht, denn mit Anthony Annan (Schalke 04) verlor RBK einen seiner wichtigsten Stuetzen im defensiven Mittelfeld. Ob diese Luecke zu schliessen sein wird, muss sich erst zeigen.

Neben Rosenborg werden vor allem der von Alex Fergussons ”Ziehsohn” Ole Gunnar Solskjær uebernommene Club Molde Fk als Favorit gehandelt. Zum Einen wird dem neuen Trainer nicht zuletzt wegen seines Volksheldenstatus (im TV wird sein Tor gegen Bayern immer noch regelmæssig vor fast allen Championsleaguespielen gezeigt) Grosses zugetraut, zum Anderen steht wohl auch das nøtige Kleingeld zur Verfuegung, um die 40 erreichten Punkten des Vorjahres (Platz 11) zu uebertreffen.

Ein Wørtchen mitzureden haben wird auch der im Stadion der Nationalmannschaft (Ullevål) spielende Verein Vålerenga. Er gilt als traditionell stark, zumal im letzten Jahr ”nur” 7 Punkte auf Rosenborg fehlten und damit die Spielzeit auf dem 2. Platz beendet werden konnte.

Und wie es bei Favoriten nun mal so ist, wartet die Sportwelt auf deren ”sterben”. So kam es schon am ersten Wochenende zur Sensation, als RBK das Auftakspiel auswærts gegen Brann Bergen (letztes Jahr 13. Platz) mit 2:1 verlor. Den Neuanfang nach der Lænderspielpause machte dann Stabæk zunichte, in dem diese ein 1:2 in Trondheim erkæmpften. Es sei ”schwer etwas Positives aus den beiden Spielen zu ziehen” wurde RBK Trainer Joensson zitiert und hofft nun im næchsten Heimspiel gg Lillestrøm auf Besserung.

Aber auch ein anderer Favorit patzte nicht nur im ersten Durchgang. Nach der 3:0 Niederlage bei Sarpsborg 08 reichte es im nachfolgenden Heimspiel fuer Molde gegen Tromsø ”nur” zu einem 2:2 und das, obwohl der Solskjærclub bereits nach 3 Minuten mit 1:0 in Fuehrung lag.

Es herrscht also ”noch” grosses Durcheinander nach 2 Spieltagen. Etwas Positives møchte man meinen, denn in der eben sonst so sehr von den Trondheimern dominierten Liga scheint sich in diesem Jahr tatsæchlich etwas Spannung breit zu machen. Es wirkt so, als kønne man hæufiger mit Ueberraschungen rechnen und vielleicht sehen wir am Ende ja mal eine andere Stadt die Meisterschaft feiern.