Frei gemacht

Thomas 10. April 2011

Es war das Thema auf den Sportseiten der Schweizer Zeitungen in den letzten Tagen: Alexander Frei und Marco Streller treten per sofort aus der Nati (schweiz. für Schweizer Fussball-Nationalmannschaft) zurück. Die beiden erfolgreichen und Bundesliga-erfahrenen Stürmer des FC Basel, die bereits in Jugendjahren miteinander gespielt hatten, ziehen damit die Konsequenzen: Die flächendeckende (teils auch auf private Aspekte zielende) Kritik hat dem Duo offenkundig enorm zu schaffen gemacht. Unter diesen Umständen sei das optimale Leistungsniveau nicht mehr zu erreichen gewesen, liessen die beiden Basler mittels einer Medienmitteilung verbreiten. Details siehe http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Das-sagen-Frei-Streller-und-Hitzfeld/story/26148347?track

Was bleibt? Ein ratloser Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld, viele hämische Kommentare (insbesondere aus Zürich) und ein Haufen  Erinnerungen an zwei talentierte, aber stets umstrittene Schweizer Fussballer. Die Stehplatzhelden Ruuud.de hat im Archiv gewühlt und zwei historische Momente von Frei / Streller in der Nati rausgesucht:

Das Lama
An der EM 2004 in Portugal spuckt Frei im Gruppenspiel gegen England Steven Gerrard in den Nacken. Zuerst streitet er alles ab, wird dann aber später mit neuen Fernsehbildern überführt und für den restlichen Turnierverlauf gesperrt. Die entscheidende Szene im Spiel: http://www.youtube.com/watch?v=83avpY1AGx8 Die so genannte “Spuckaffäre” löst im Schweizer Fussball-Verband eine Führungskrise aus, da einige Funktionäre zunächst den Spieler decken wollen. Dieser allerdings hat den Fauxpas schnell verdaut und sich mit einer sympathischen Aktion entschuldigt: Seit Sommer 2004 ist er Pate von zwei Lamas im Zoo Basel (http://www.alexfrei.ch/index.php?id=12&backPID=29&begin_at=5&swords=zoo&tt_news=11)

Die Zunge
Fussball-WM 2006; Achtelfinale in Köln zwischen der Schweiz und Ukraine. 0:0 nach der Verlängerung. Es kommt zum Elfmeterschiessen. Pascal Zuberbühler (“Zuuubi”, wie gewohnt mit schön rasierte Waden) wehrt den ersten Schuss von Schewtschenko ab. Und dann ist Streller an der Reihe. Es wäre die historische Chance gewesen, dass sich die Nati für ein WM-Viertelfinale qualifiziert. Und was macht der Stürmer? Voller Aufregung, züngelt er erstmal rum wie wild. Und schiesst den Elfmeter wie ein Mädchen. Es ist der Anfang vom Ende. 0:3 im Elfmeterschiessen.  Aus. Vorbei und die Schweiz ist raus.  Den Mädchenschuss mit ukrainischem Kommentar: http://www.youtube.com/watch?v=qsGghn9q3gQ Alex Frei wurde in diesem Spiel übrigens in der 117. Spielminute ausgewechselt – der womöglich grösste Fehler in der Trainer-Karriere von Köbi Kuhn. Denn im Gegensatz zu seinem Jugendfreund Streller ist Frei ein sicherer Wert bei Elfmetern. Und das Spiel hätte womöglich ganz anders gee