Fünf Lehren des 1. Spieltags

Flo 29. August 2016
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Zugegeben, der Abstieg des eigenen Vereins und eine generelle Fußball-Übersättigung nach einer, neutral gesagt, langen Europameisterschaft mögen eine Rolle spielen, wenn die folgenden Spieltagslehren eher, nun ja, muffeliger Natur sind. Aber was soll man auch sonst machen, wenn der Fußball zunehmend davidguettaisiert wird:

1. Letztes Jahr war das Eröffnungsspiel noch ein RICHTIG enges Ding, das die Bayern mit 5:0 gegen den HSV in die Säbener Straße retteten. Dieses Jahr gab es dann auch ohne Edelfan Boris Becker auf der Münchner Tribüne eine schicke Brille für den zu verprügelnden Nordclub der Wahl. 6:0 gegen die Sportfreunde Lotte-Verlierer aus Bremen, die erste Runde des DFB-Pokals als Dauerzustand der Bundesliga.

2. Sehr witzig, wie sich Torschützenkönig Lewandowski (3 Tore) und Batman Aubameyang (2 Hütten) da via Twitter ein Wettrennen um die diesjährige Kanone herbeitweeten. Oder doch nur leicht infantiles Rumgeprolle von gelangweilten jungen Männern, die den mangelnden Wettkampf zwischen ihren Clubs durch individuelles Scheibenschießen ersetzen wollen?

3. Immer wieder lustig, die Knappen aus Gelsenkirchen. Schalke 04 könnte wahrscheinlich mit einer Weltauswahl und allen Pep Mourinhos dieser Welt antreten, sie würden immer noch hinter den chronisch hochtrabenden Zielen zurückbleiben.

4. Aber auch die positiven Prognosen sollen in diesem skeptischen Spieltagsfazit nicht fehlen: Die Meisterschaft wird auch dieses Jahr wieder so spannend wie das Topfschlagen beim Kindergeburtstag, aber immerhin im Rennen um Platz Eins vom Rest wird es dank eines Zweikampfes zwischen den Borussen-Vereinen bis zum letzen Spieltag eng bleiben. Die Goldene Ananas als Rettungsanker für Bundesligaspannung?

5. Falls man weniger pessimistisch in die Bundesligasaison gestartet ist, reicht eigentlich ein nüchterner Blick auf die letzte Sonntagspaarung, um sich selbst eines Besseren zu belehren: SAP Hoffenheim gegen Red Bull Leipzig, Konzernpest gegen Werkscholera. Wäre die DFL konsequent, hätte sie diese Partie als Auftakt für ihre reizenden Montagabendspiele genommen.

So, fertig. Nächste Woche wieder mit besserer Laune. Ach ne, da ist ja Länderspielpause. Wurde aber auch Zeit.