Stehplatzhelden on tour in Leipzig und Berlin: Besuche bei Herthinho, Bulli und Helmut

Thomas 24. Oktober 2014
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Firmen laden zum Betriebsausflug ein. Vereine führen Jahresversammlungen durch: Und wir, die Stehplatzhelden, halten jährlich eine Tagung ab. Heute Freitag ist es wieder soweit und das traditionelle Treffen führt uns zu Fußballspielen in Leipzig und Berlin. Grund genug kurz die Maskotten der Heimvereine unserer Spielbesuche unter die Lupe zu nehmen. Es tun sich Abgründe auf!

Da wäre mal Herthinho, der gehört seit 1999 zur Hertha-Familie. 2,35 m gross und 128 km schwer. Der liebenswürdige Bär stammt aus den Urwäldern Brasiliens. Von Geburt an hat er eine Vorliebe für die Farben Blau und Weiß. Ein normales Leben am gelb-grünen Zuckerhut war daher fast unmöglich. Bei einer Scouting-Tour durch Brasilien entdeckten die Berliner das traurige Wesen und übergaben Herthinho sein erstes Hertha-Trikot. Es war offenbar Liebe auf den ersten Blick. Im Jahr 2003 spielte Herthino sogar im Rahmen eines Freundschaftsspiel acht Minuten auf dem Feld mit. Beim 15:1 Erfolg gegen Lok Leipzig trug er die Kapitänsbinde.

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Etwas artifizieller ist das Maskottchen von RB Leipzig: Es heißt Bulli, getreu dem Namen des Brauseherstellers. Bulli hat noch keine lange Lebensdauer: Da sein Vorgänger, das plüschige Rindvieh Bullidibumm, nicht in die Corporate Identity Strategie von Red Bull passte, wurde 2011 ein neues Maskottchen kreiert. Über 2’000 Vorschläge wurden von RB-Anhängern eingereicht, am Ende stimmte angeblich die Mehrzahl der Fans für den Namen Bulli. Zufall? Wohl eher nicht! Leipzigs Stadionsprecher Tim Thoelkes schrieb in einer seiner Kolumnen: “Natürlich werde ich immer wieder gefragt, wer eigentlich im Kostüm von Bulli steckt. Ich kann so viel sagen: Die Gerüchte, dass Bulli bei RB verpflichtet wurde, damit Dietrich Mateschitz unauffällig und inkognito ins Stadion kommen kann, sind falsch.“

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Mehr als grenzwertig ist der Repräsentant von BFC Dynamo Berlin: Er heisst Helumt, eine dunkelhäutige Figur mit schwarzer Haarpracht. Eine Ähnlichkeit mit dem Bayern-Star Dante ist nicht von der Hand zu weisen. Das neue Maskottchen wurde erst vor wenigen Monaten lanciert. BFC-Präsident Norbert Uhlig wurde im Berliner Kurier wie folgt zitiert: „Wir sind cooler als andere Vereine. Und da müssen wir uns auch beim Maskottchen von der breiten Masse abheben und etwas Verrücktes tun.“ Als Helmut dabei im Vereinsheim vorgestellt wurde, gab es großes Gelächter. Daraufhin überschlugen sich in Internet-Foren tagelange Diskussionen über den Sinn und Unsinn dieser Figur. Auch wir von den Stehplatzhelden sind erstaunt und meinen klar: Helmut ist ein Fehlgriff!

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PS. Eine witzige Anekdote liefert das Maskottchen vom FC Union Berlin: Angeblich ist Ritter Keulte das erste und einzige Maskottchen im deutschen Fußball, das offiziell einen Platzverweis erhalten haben soll. Bei einem Torerfolg der „Eisernen“ 2002 tanzte der Ritter auf das Feld mit dem Torschützen. Dem Schiedsrichter-Aufpasser auf der Tribüne passte dies gar nicht. Und forderte den Stadionsprecher der Heimmannschaft auf, das Maskottchen in die Katakomben zu verbannen.