Wenn jemand eine Reise tut: Hamburgs Vereine in der Schweiz

Thomas 4. September 2011
Spielplakat und Stadionzeitung aus Winterthur und Luzern

Länderspiel-Pause in allen Ligen von Europa. Hamburgs Vereine haben die Tage genutzt, um Freundschaftsspiele anzusetzen. Der Zufall will es, dass FC St. Pauli und der Hamburger SV am gleichen Tag in der Schweiz spielen. Ein perfektes Groundhopping-Programm bei sommerlichen Temperaturen, der ganze Trip mit weiblicher Hamburger Begleitung. Fussball-Herz, was willst du mehr?

Der Ticker

13.37 Uhr:  Abfahrt in Zürich. 29° Sommerwetter. Schnell noch eine Abkühlung. Darum Fahrt an den Greifensee. Baden im herrlich warmen Wasser, dann an die Sonne liegen.

16.23 Uhr: Angekommen in Winterthur, einer Kleinstadt zwischen Zürich und St. Gallen, die sich gerne als die 6. grösste Stadt der Schweiz rühmt. Aus Fussball-Sicht ist “Winti” eine kleine Perle: Der FC Winterthur ist mehrfacher Schweizer Meister und Cup-Sieger. Seit über 20 Jahren in der 2. Schweizer Liga (früher National Liga B, heute Challenge League). Besondere Fan-Kultur im altehrwürdigen Schützenwiese-Stadtion.

16.30 Uhr: Hells Bells von AC/DC erklingen. Die Spieler betreten das Spielfeld. Grosse Vereinswimpeln werden ausgetauscht, Freundschaftsspiel-Atmosphäre. Im Gäste-Block zünden die mitgereisten Hamburger Ultras ein paar Pyros.

17:18 Uhr: Langes Anstehen für eine Pausenerfrischung: Kalbsbratwurst wird perfekt zubereitet und ist heiss. Haldengut-Bier ist wohltuend.

18.10 Uhr: Höhepunkt des Spiels: Mahir Saglik schiesst in der 86. Minute das 3:0 für die Gäste aus Hamburg. Jubelschreie ohne Ende im Stadion. Nicht des Tores wegen, sondern weil ein flinker Flitzer quer über die Platzhälfte von St. Pauli sprintet.

18.26 Uhr: Hinter der Tribüne macht sich die Live-Band bereit. Volksfeststimmung in Winterthur. Wir müssen weiter. Fahrt nach Luzern. 86 km Autobahn. Vorfreude auf den HSV!

20:15 Uhr: Anpfiff in der nigelnagelnauen Swisspor-Arena in Luzern. Schmuckes Stadion, tolle Architektur und wie zu erwarten frenetische Stimmung. Der FC Luzern ist im Moment Tabellenführer der Schweizer Super League. Besondere Brisanz im Verein bieten die beiden Yakin-Brüder: Murat ist Trainer, Hakan sein Kapitän auf dem Feld.

20:27 Uhr: Der HSV liegt schon 0:1 hinten. Traumkombination des FCL. Michel Renggli schiesst aus der Entfernung. Ersatz-Goalie Tom Mickel verteilt das erste Geschenk des Abends.

20:53 Uhr: Mladen Petric wird bei jeder Ballberührung ausgepfiffen. Er zahlt es mit einem Doppelpack zurück und bringt den HSV noch vor der Pause mit zwei sehenswerten Treffern 2:1 in Führung.

20:58 Uhr: Regen setzt ein.

21:05 Uhr: Pause in Luzern. Das Verpflegungssystem in der neuen Arena mit Migros-Bezahlkarte ist völliger Humbug. Wir verhungern aber nicht: Eichhof-Bier, dazu Pommes und eine Wurst. Die Luzerner Kalbsbratwurst kann aber nicht mithalten mit derjenigen von Winterthur.

21:35 Uhr: Wechsel-Orgie beim FC Luzern. Murat Yakin tauscht auf einen Schlag sechs Spieler aus. Sein Bruder Hakan muss aber vorerst noch weiterkicken.

21:55 Uhr: Schlussphase in einem müden Kick ohne viele Torchancen. Doch dann ist der Ball wieder vor dem Hamburger Tor und Ersatz-Goalie Tom Mickel verteilt sein zweites Geschenk. Und ich weiss jetzt auch, warum der Typ Ersatz-Goalie ist und nicht Stamm-Goalie…

23:10 Uhr: Zurück in Zürich, zurück vom Hamburger Groundhopping-Tag quer durch die Schweiz.